created with wukonig.com
Strategien zur Unglücksvermeidung
Walking Conference
87% Theorie
13% Unglücks- vermeidung


Natürlich gibt es auch die großen, politischen Gesten. Aber Strategien zur Unglücksvermeidung sind vor allem konkrete Praktiken im sozialen Raum. Ein Kampf, der nicht auf der Bühne großer gesellschaftlicher Auseinandersetzungen geführt wird, sondern der die unmittelbare Lebens-umgebung betrifft. Entlang welcher Alltagspraktiken lässt sich also die Option Handeln oder Nicht-Handeln verfolgen?
„Strategien zur Unglücksvermeidung“ thematisiert eine produktive Haltung, die sich nicht von der Kraft der Utopie verabschiedet und dennoch die Machbarkeit im Auge behält. Es gibt ein Handeln zwischen Pragmatik und Utopie, das unseren Alltag gestaltet, Öffentlichkeiten herstellt und manchmal auch ein bisschen die Welt rettet.
Die „Walking Conference“ flaniert, aufgeteilt in Walks zu verschiedenen Themen, durch die Stadt und die Kunst, um in Gesprächen, Vorträgen, Diskussionen „Strategien zur Unglücksvermeidung“ zu suchen und zu befragen: als eine Theorie-veranstaltung, die selbst eine Theoriestrategie ist.



Perspektive wechseln
Walk 1
Von Hannes Mayer (GB), Martin Zettel (A) & HDA Haus der Architektur Graz
Mit Gregor Weiss (A) & VinziWerke Graz

Täglich umgibt uns die Stadt mit ihrem Leben und sind wir ihrer überdrüssig, ziehen wir uns in unsere Häuschen zurück. Doch wie wird die Stadt von denjenigen erfahren, die sich nicht zurückziehen können?
Unter der Führung eines Obdachlosen setzen wir uns dem ewig öffentlichen Raum aus, hören von persönlichen Schicksalen und steuern Orte der Hilfe wie auch Geborgenheit an. Indem wir die Perspektive umkehren, lassen wir uns sensibilisieren für die Auswirkungen städtischer Prozesse und den Stellenwert des Wohnens; wir erkennen alltägliche Notwendigkeiten wieder und schärfen unseren Blick für das gesellschaftliche Miteinander in der Stadt.

Koproduktion steirischer herbst & HDA Haus der Architektur Graz
Im Rahmen des HDA-Schwerpunktes „Gemeinsam gut sein – Kann Architektur die Welt retten?”

Get the Flash Player to see this player.



Gold suchen
Walk 2
Von Dan Belasco Rogers & Sophia New / plan b (D/GB)
Mit Duncan Speakman (GB)

Die Mur (ein Fluss, der Gold birgt – auch wenn es nicht genug ist, dafür sein Leben zu riskieren) teilt Graz in Ost und West, in besucht und unbesucht, in reich und arm. GPS (Global Positioning System) macht es möglich, unsere Position überall auf der Erde genau festzustellen. Zwei Sätze, die natürlich eine wesentlich kompliziertere Wirklichkeit stark vereinfachen. plan b, deren künstlerische Arbeiten (u.a. eine Audio Tour beim letzten steirischen herbst) oft das Gehen zum Gegenstand hat, untersuchen diese Behauptungen über Städte und neue Technologien. Ein Spaziergang an den Ufern und auf den Brücken der Mur, bei dem auf der Suche nach Gold der Beweis erbracht wird, dass man auf dem Wasser gehen kann.

Get the Flash Player to see this player.



Dableiben – weggehen
Walk 3
Von Astrid Kury (A) & Luise Kloos (A)
Mit Christina Medina (CAN/A), Bertl Mütter (A), Otto Petrovic (A) & Wolfgang Welsch (D)

Welche freiwilligen und unfreiwilligen sozialen Strategien zwischen verbünden und verweigern, zwischen dableiben und weggehen gibt es in einer Zeit umfassender Mobilität und Flexibilität?
Die Selbsterfahrungstour „Speed Socializing“ führt mit dem Bus an Orte in Graz, die die beschleunigte Dynamik und die Auflösung von Nähe und Ferne unmittelbar erfahrbar machen, vom virtuellem Globetrotting in Microsoft Virtual Earth über Powertrain Engineering bei AVL List GmbH bis zur Garbology im Recyclingcenter der Abfall-, Entsorgungs- und Verwertungs GmbH Graz. Die Tour wird begleitet von theoretischen und künstlerischen Reflexionen, wie sich soziale Netzwerke in einer in Bewegung geratenen Welt organisieren werden.

Eine Koproduktion von steirischer herbst, Akademie Graz & next-Verein für bildende Kunst.
Mit freundlicher Unterstützung durch AVL List GmbH, evolaris Privatstiftung, Grazer Stadtwerke AG, AEVG GmbH Graz & Microsoft Photogrammetry / Vexcel Imaging GmbH

Get the Flash Player to see this player.



Flüchten
Walk 4
Von Philipp Stöllger (CH)
Mit Hermann Glettler (A) & Stephan Schaede (D)

Fluchtmöglichkeiten aus der Ordnung des Alltags – das sind Alltagsvemeidungsgelegenheiten, die meist längst alltäglich geworden sind: Welche Gegenwelten hat man noch nicht bereist? Wo landet man also auf der Suche nach unalltäglichen Ausflüchten, nach Transzendenzgelegenheiten, die nicht tausendmal probiert sind?
Es besteht ein erstaunlicher Transzendenzbedarf: Freizeit, Sexualität, Autos, Kunst und ähnlicher Kommerz. Auch Religion ist eine dieser Industrien. Aber was geschieht, wenn man nach nichtkommerziellen Transzendenzen und Horizontüberschreitungen sucht?

Get the Flash Player to see this player.



Denken
Walk 5
Von Michaela Ott (D)
Mit Isolde Charim (A), Marie-Luise Knott (D) & Nanne Meyer (D)

Denken wird meistens als individuelle Leistung verstanden, über die in besonderem Maße zu verfügen sich die Philosophie rühmt. Unsere Überzeugung ist dagegen, dass Denken immer mit dividuellen Größen beginnt. Denn nur unter Wiederholung und Bejahung des Dividuellen scheint eine Minderung von persönlichem Unglück möglich zu werden. Wir sind Feldarbeiterinnen, die durch Graz gehen und dividuelle Verfahren mit Bild und Ton, Pinsel, Bleistift und anderen Kulturtechniken verbinden mit solchen von Rede und Begriff.

Get the Flash Player to see this player.






Eintritt frei

Sa 11/10

11.00
Vortrag
Scott Lash (GB)

12.30 - 16.30
Walks

17.00
Podiumsgespräch mit Isolde Charim (A), Wolfgang Welsch (D) u. a.




Festivalzentrum
Kuratiert von
Florian Malzacher (A/D) & Gesa Ziemer (CH/D)





Bitte installieren Sie den Flash Player 9.
Sie können Ihn kostenlos unter folgender Adresse herunterladen: http://www.adobe.com/go/getflashplayer/