Ähnliche Gedanken machten sich die Künstler und Architekten von "raumlabor berlin" für die Gestaltung des diesjährigen Festivalcenters, das im derzeit leerstehenden, barocken Hauptgebäude des Joanneum der herbst-Treffpunkt sein wird. "Was ist für uns das ultimative Unglück?" fragte sich Jan Liesegang und kam inspiriert vom Filmklassiker "Zabriskie Point" auf eine Explosion, die er mit dem Einsatz von viel Farbe und verschobenen Ebenen im Joanneum nachstellen will – ohne Gefahr für die Gäste.
Doch zuvor sprengt man sich bei der Eröffnung des Festivals einen neuen Weg frei: Die Installation "Volksbad Waagner-Biro-Straße" von Bildhauer Christoph Steinbrener und Fotograf Rainer Dempf macht Eröffnung und Besucher selbst zum Thema. Kein Mitspieltheater, aber unausweichlich.
Neben der Oper "Melancholia" von Georg Friedrich Haas, die bereits in Paris ihre Uraufführung feierte, wird die deutschsprachige Erstaufführung von Michel Schweizers "Bleib opus #3" sein: Darin werden unter anderem ein Psychoanalytiker, ein Hundeführer, ein Philosoph und fünf Schäferhunde vor dem Hintergrund des Weltwirtschaftsforums in Davos 2001 die Gesellschaftsordnung hinterfragen. Das im Vorjahr gefeierte Nature Theater of Oklahoma kehrt aus den USA zum herbst mit "Poetics: A Ballet Brut" wieder und wird den Raum des Schauspielhauses ungewohnt bespielen.
Die Installation "Pop Ark" von einem Künstler, der mit diesem Namen einfach weltrettende Archen bauen muss, nämlich Noah Fischer, wird täglich im Festivalzentrum zu sehen sein.