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Kronen Zeitung - 13.10.2008
Stetige Erneuerung
"musikprotokoll" in Graz: Tag drei

Der dritte Abend des "musikprotokolls" im "steirischen herbst" bescherte zwei Höhepunkte des Programms. Bernhard Langs getanztes "V-Trike" arbeitete die Essenz seiner kompositorischen Überlegungen heraus. Los Glissandinos und AMM verführten zur Konzentration.

Den Auftakt zum besten Abend des ORF-"musikprotokolls" im Dom im Berg machte das Trompetenorchester von Franz Hautzinger mit "Gomberg II Profile". Blockartige Musik mit statischen Klangtexturen, innerhalb derer sich allerhand Dynamisches einnistet. Das ironische Jazz/Barock-Intermezzo war verzichtbar, der viel größere Rest aber doch sehr schön.

Der Abend hielt jedoch noch Steigerungen parat. Bernhard Langs "V-Trike" für eine Tänzerin, die eine Metallplatte zum Klingen bringt, wirkte wie eine Reminiszenz an sein "Theater der Wiederholungen". Aus den sich wiederholenden Bewegungen und Mustern schält sich stetig Veränderung, Erneuerung heraus. Ein spannendes Stück samt fesselndem Video-Loop, das die Essenz von Langs Werk zu destillieren schien.

Danach kooperierten Los Glissandinos, AMM und Burkhard Stangl. Dem übernatürlichen Klarinettenton (Kai Fagaschinski erweiterte diesen polyphon) mit sterilen Sinustönen (Klaus Filip) zu begegnen, liegt auf der Hand. Es entstanden faszinierende Schwebezustände. Als rhythmisierende Bindemittel dienten Klavier (Intervall-Sommelier John Tilbury), Gitarre und Vibraphon. Zum Gelingen des Sets trugen neben präziser Arbeit von Musikern und Tontechnik auch die Gunst des Augenblicks und ein konzentriertes Publikum bei.


M. Gasser / M. Wagner






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