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Kronen Zeitung - 04.10.2008
Hilfe bei Notfällen und globalen Katastrophen
Ausstellung, Installation und Ersatzlager im Festivalzentrum des "steirischen herbst".

Das Festivalzentrum des "steirischen herbst" im Joanneum-Hauptgebäude bietet heuer nicht nur die obligate Bar, einen Club und allerlei Theoretisches, sondern auch jede Menge bildende Kunst. So hat die von Reinhard Braun kuratierte "herbst"-eigene Ausstellung "Common Affairs" ihr Quartier hier aufgeschlagen.

Politisch definiert Braun das "herbst"-Motto "Strategien zur Unglücksvermeidung". "Common Affairs" siedelt er "auf dem politischen Feld von Handlungsmöglichkeiten" an, allerdings ist es oft nicht wirklich einfach, ihm dabei auf dieses zu folgen. Dem durchschnittlichen Besucher der Ausstellung fehlt dabei der theoretische Unterbau. Die Arbeiten selbst sind aber durchaus gelungen: Claus Föttingers Installationen etwa erzählen durchaus mehr, als die platten Sprüche vermuten lassen, und "My Girls" von Kristleifur Björnsson spielt gekonnt mit Doppeldeutigkeit und Obsession. Politisch ist Ursula Biemanns Video-Statement zum Thema Migration und Mobilität, aber auch "Global Truth" von Mladen Bizumic, mit kollektiver Erinnerung aufgeladene Fotografien, die aus dem räumlichen Zusammenhang gerissen sind. Mustafa Malukas Porträts spielen ebenfalls mit dem Kontext. Lily van der Stokkers Schein-Tür und Josephine Mecksepers Bandagisten-Installation verweisen hingegen durch gezielten Einsatz von Oberflächlichkeiten auf gesellschaftliche Phänomene.

Stimmige Pop-Arche

Ein Raum des Festivalzentrums gehört Noah Fischer und seinen Mitarbeitern Prem Makeig, Gregoire Paultre und Ronnie Bass. Der New Yorker Künstler hat sich von der Comunity auf Youtube inspirieren lassen und eine "Pop Ark" geschaffen, die auf die globale Erderwärmung reagiert. Ein "Refugium", das aus trashigen Materialien, Sprache, Licht und Musik zusammengesetzt wurde. Eine Arche, in der man gerne etwas verweilen möchte.

Ersatzherbstlager

Originell ist das Projekt von Moke Klengel, Christoph Rath, Malis Stöger und Andre Tschinder, alias endlich Katzenersatz - Wurstenden 14,90. Im Parterre haben sie ihr "Ersatzherbstlager" eingerichtet, wo sie abrufbar sind, sollte eine Veranstaltung ausfallen. Für jeden Notfall haben sie sich mit einem witzigen, klugen und sehr unkonventionellen Ersatzprogramm gerüstet. Erster Fixpunkt: Für den verhinderten Erwin Wurm liefern sie am 14. Oktober, 19.30 Uhr, einen Vortrag im Kunsthaus. Man kann sich vor Ort aber auch alle Ersatzprogramme zu Gemüte führen.


Michaela Reichart






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