Falter - 10.10.2008
Einhundert Susanne Winters
Eine Susanne Winter reicht, sollte man meinen, wenn man
FPÖ-Stadträtin
Susanne Winter kennt, die mit ihren islamfeindlichen Aussagen für
Aufregung sorgte. Für Joachim Hainzl war eine Susanne Winter bei Weitem
nicht genug. Für ein Projekt im Rahmen des steirischen herbst schrieben
er und Tanja Krenner vom Forum Stadtpark achtzig Susanne Winters in
Deutschland und zwanzig in Österreich an.
Zwei Susanne Winters
waren bereit, bei Hainzls Projekt mitzumachen. Susanne Winter aus
München und Dr. Susanne Winter aus Salzburg haben sich mit Hainzl
Sprüche ausgedacht, die nun auf zehn Dreieckständern und fünf
Großplakaten zu lesen sind. Susanne Winter sagt dort "Ja zur
kulturellen Vielfalt, nein zu Rassismus und Ausländerfeindlichkeit".
Ein anderer Slogan lautet: "Weltoffenheit und kulturelle Vielfalt. Graz
hat's." Hainzl möchte damit Irritation auslösen, den Rassismus von
BZÖ und
FPÖ aufzeigen und die "Trademark Susanne Winter zerstören".
Dumm nur, dass sich das Original - Stadträtin Susanne Winter - über die
unverhoffte Werbung zu freuen scheint: "Ich sage danke. Das zeigt, dass
ich mir weit über meine Partei hinaus einen Namen gemacht habe." Hainzl
sieht es positiv: Wenn Susanne Winter sich nun schon mit seinen
Plakattexten abbilden lasse, sei ihm die Umkehr bereits gelungen.
"Winter steht nun nicht mehr für Rassismus, das lässt für ihre
politische Zukunft und jene ihrer Partei hoffen."
DN