created with wukonig.com
Kronen Zeitung - 25.10.2008
Gleich drei Theaterpremieren bot der "steirische herbst"
Gleich drei Theaterpremieren bot der "steirische herbst" im Rahmen des Projektes "Welt retten": Zu dieser Vorgabe haben sieben junge Dramatiker Kurzstücke verfasst. Drei - von Lukas Bärfuss, Johannes Schrettle und Ivana Sajko - erlebten nun im Dom im Berg

Und auch da hat es sich der "herbst" nicht einfach gemacht: Die drei Texte wurden drei jungen Regisseuren überantwortet, die nicht unbedingt in einem direkten Kontext zum Autor und Stück stehen. Ein interessantes Experiment, das leider nur in einem Fall wirklich geglückt ist.

   Johannes Schrettle, der junge steirische Theaterautor, der im deutschsprachigen Raum bereits einige Meriten gesammelt hat, und der Argentinier Mariano Pensotti samt vier temperamentvollen Darstellern gehen bei "kollege von niemand" eine geradezu ideale Verbindung ein. Die Themen, die Schrettle in seinem Text behandelt (Arbeitsverhältnisse und Zivilpolizisten), werden von Pensotti mit den Dreharbeiten zu Godards "La Chinoise" vermengt. Mit dieser Parallelität - mitunter auch Gegenüberstellung - werden nicht nur die Problemstellungen des Monologs verdeutlicht, sondern auch die Mechanismen des Theaters durchleuchtet, und das mit Tempo, Witz und Spannung.

   "Biffi & Wutz" von Lukas Bärfuss und dem jungen Filmemacher No≈l Dernesch, der auch für die Regie verantwortlich zeichnet, ist ein weiteres "herbst"-Stück, das auf den Hund gekommen ist. Themen wie Widerstand und Anpassung werden wieder einmal über das Tierreich abgehandelt. Eine wenig originell erzählte Geschichte, die auch die schön gemachten Filme, die Hunde sowie die Darsteller Monika Klengel und Rupert Lehofer nicht wirklich aufmotzen können.

   Das holländisch-belgische Schauspielerkollektiv Wunderbaum nimmt sich schließlich noch Ivana Sajkos "Rose is a rose is a rose is a rose" an. Ein Text, der das Streben nach Liebe trotz der allgemeinen Sinnlosigkeit beinhaltet, und gleichzeitig von wirklich allem ein bisschen erzählen möchte. Das ist ganz einfach zuviel des Guten - und dazu auch noch wenig inspiriert umgesetzt.

Michaela Reichart






Bitte installieren Sie den Flash Player 9.
Sie können Ihn kostenlos unter folgender Adresse herunterladen: http://www.adobe.com/go/getflashplayer/